::People of the sun::

Yeah, that'll do. Ta!

Archive for September, 2007

OPAL, non-sniffable Fuel

DSC02327DSC02328Rein kulturell betrachtet hat Australien wirklich seine ganz eigenen Probleme. Kurz zusammengefasst kann man sagen: Die Integration der indigenen Bevoelkerung ist gescheitert. Schaut man sich einfach einen normalen Alltag auf den Strassen der Staedte an, wird auffallen, dass kaum ein Weisser mit einem Aboriginal spricht oder in sonst irgendeinem Verhaeltnis steht, es sei denn, ein Farbiger wird von einem Polizisten aus der Fussgaengerzone geschleift. Warum das Verhaeltnis so schlecht ist, kann einem niemand so richtig und ernsthaft beantworten. Vorurteile, seltsame Geschichten und vor allem viel dummes Zeug hoert man von den verschiedensten Schichten von Australiern. Moeglicherweise liegen die Probleme einfach in den unteschiedlichen Auffassungen, was im Leben wichtig ist. Aboriginal kennen z.B. kein Wort fuer Bitte / Danke, es ist in ihrer Kultur selbstverstaendlich zu teilen und das zu geben, was man hat. Fuer den weissen Man undenkbar. Wie dem auch sei, die Wut der Weissen wird durch relativ seltsame, lokale Gesetzgebungen weiter angeheizt. In Alice Springs ist es, durch den problematischen, trinkenden Teil der schwarzen Bevoelkerung, verboten, im Freien Alkohl zu konsumieren. Fuer die grillfreudigen Australier definitiv ein tiefer Einschnitt in ihr gottgegebenes Grundrecht. Offensichtlich waren DSC02322 DSC02323 aber die Probleme so schlimm, dass sich die Stadt zu diesem Schritt genoetigt sah. Bottleshops oeffnen auch erst gegen Nachmittag, Wein darf nicht in groesseren Mengen als 2 Liter pro Person pro Tag verkauft werden, ab 5 Liter Fluessigkeit insgesamt muss sich der Kauefer ausweisen (+ wird registriert) und das Durchfahren von Aboriginalgebieten mit offenen, alkoholischen Behaeltern kann sogar mit Gefaengnis bestraft werden. Dass sich der ein oder andere Australier eingeschraenkt fuehlt, kann man wohl gut nachvollziehen. Im Northern Territory gibt es zusaetzlich eine weitere, zweifelhafte Inititiative. Eine neue, nicht schnueffelbare Spritart wird hier verkauft: Opal Fuel. Weniger als 5 % “Aromastoffe” sorgen dafuer, dass das Schnueffelerlebnis weniger effektiv ist. Wir haben es nicht probiert, wir glauben es einfach mal. Der Nebeneffekt ist aber auch nicht ohne. Da dieser Sprit weniger Schmierstoffe beinhaltet und, obwohl Hochglanzbroschueren die Vertraeglichkeit bestaetigen, raten Locals dringend davon ab, ihn zu tanken. Vor allem bei aelteren Autos werden die Dichtungen der Benzinpumpe durch die fehlende Schmierung und die Andersartigkeit der Zusammensetzung undicht und verursachen teilweise kapitale Motorschaeden. Opal ist offensichtlich so ziemlich das schlechteste, was man dem Motor antun kann. Erfahrungsberichte von anderen Travellern bestaetigten das, im Nachhinein durch moegliche Reparaturen, teuere Vergnuegen, mehr als einmal. Wenn euch euer Wagen lieb ist: Tankt kein Opal, nehmt lieber den teureren “Premium Unleaded Fuel”. Euer Wagen wird es euch danken!

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Wycliffe Well – UFO Centre of Australia

DSC02293 DSC02292 Auf dem Weg nach Alice Springs liegt Wycliffe Well, eine verschlafene Siedlung im Outback. Eigentlich nicht viel mehr als eine Tankstelle, ein Roadhouse und ein Caravanpark fuer das ungeschulte Auge, wird dieser verschlafene Platz im Nirgendwo Ufoforschern aus aller Welt trotzdem ein Begriff sein. Wycliffe Well ist das Ufozentrum DSC02297 DSC02295 Down Unders, nirgendwo in Australien wurden und vermutlich werden mehr Ufos gesichtet. Der erfahrene Ufologen wird sicher nach Beweisen fragen…kein Problem wird der Besitzer sagen, er hat reichlich Fotos und somit mehr als stichhaltige Beweise fuer die Existenz ausserirdischer Umtriebe in Wycliffe. Angefangen hat alles mit einzelner Sichtungen in dieser Region, irgendwann DSC02299 DSC02298 hat die Presse davon Wind bekommen und mittlerweile sind Ufos und deren Reisende staendige Besucher auf dem Weg nach Wycliffe Well. Kann man sich auch verdammt gut vorstellen, der Weg ist weit und warum sollen die Ausserirdischen nicht auch mal einen Stop auf ihrer langen Reise machen und im Roadhouse eine Kleinigkeit essen? Im Shop und der Tankstelle wimmelt es DSC02305 DSC02304 von Zeitungsartikeln, Fotos und anderen Beweisen, wohin das Auge blickt. Der Besitzer steht offensichtlich im direkten Kontakt und denkt vermutlich darueber nach diesen aeusserst attraktiven Ort zum Weltraumflughafen auszubauen. Ueberreste eines gestrandeten Ufos sind zu besichtigen und einige Besucher sind immer noch vor Ort und koennen, bei genauer Beobachtung, auf den Daechern gefunden werden. Wer jetzt denkt der Kollege hat eine Schraube locker darf sich ruhig in ein Gespraech verwickeln lassen. Viel Spass jedem, der sich drauf einlaesst. “Krank, kraenker, Australier”.

;-)

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Tennant Creek –> Devils Marbles

DSC02252 DSC02243 Tennant Creek war nicht nur Ausgangpunkt der einschneidenen Entscheidung, Richtung Sueden zu reisen, wir haben auch unsere Freunde Leen + Chris wiedergetroffen, die einen ahenlichen Reiseweg gen Sueden vor sich haben und uns somit wohl ab und an ueber den Weg laufen werden. Nachdem wir in Mount Isa telefonisch ausgemacht haben uns in TC zu treffen, hat es dann auch wirklich geklappt. Der fehlende Mobilfunkempfang war zwar hinderlich, getroffen haben wir die beiden dann aber schlicht und einfach zufaellig im DSC02263 DSC02268 Supermarkt. So einfach ist das manchmal, Australien ist schliesslich auch nur ein Dorf…! Nachdem wir sie auf unserem, zugegeben, sehr trockenem Campingplatz untergebracht haben, ging es auch schon zum gemuetlichen Teil des Abends ueber. Es gab ein nettes BBQ und kuehle Getraenke, fuer die Herren wurde Wein, fuer die Damen Mixgetraenke gereicht. Die Firma Woodstock (Bourbon+Cola) sei dabei ans Herz gelegt. Guenstig, lecker, wachmachend und total erfrischend. Mmh! Den Abend ueber wurden DSC02285 DSC02286 Geschichten zum Besten gegeben, zuletzt hatten wir die beiden schliesslich in Bowen vor knapp 9 Wochen gesehen und viel war zwischendurch passiert. Am naechsten Morgen ging es dann, erstaunlich fitt, wieder los. Abreise ist immer ein bisschen anstrengend, die Zelte wollen abgebaut sein und alles moechte wieder im Wagen verstaut werden. Mit 3 Leutchen auf der Reise (Regs Mum begleitet uns noch knapp 14 Wochen) ist es immer ein bisschen spannend ob alles ins Auto reinpasst, irgendwie klappts aber doch immer. Ziel war heute: Alice Springs, 500 km Richtung Sueden und ziemlich genau in der Mitte Australiens. Auf dem Weg lagen die Devils Marbles, riesige Granitbloecke, Ueberbleibsel fluessiger Lava die ueber die Jahre erodiert sind. Ziemlich sinnlos im Nichts rumliegend, sehen sie DSC02287 DSC02291 vermutlich grade deswegen einfach unglaublich beeindruckend aus. Und, weils so schoen ist, darf man froehlich darauf rumklettern. Geil. Fuer alle Freunde des gepflegten Outdoorlebens und der lockeren koerperlichen Ertuechtigung sicher ein kleiner Traum. Obwohl, wenn alle Leutchen drauf rumklettern, ist vermutlich irgendwann einfach nix mehr da. Egal, wir habens gemacht, fuehlten uns kein bisschen schlecht und haben viele Fotos geschossen. Leen + Chris, die ein bisschen spaeter in TC abgefahren sind, holten uns ein und haben es somit auch nochmal geschafft, aufs Foto zu kommen. Schoen.

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Isa und seine Kumpel

DSC02215 DSC02200Einige Staedte sind einfach nicht so schoen, wie sie angepriesen werden. Mount Isa gehoert definitiv dazu. 20.000 Einwohner leben im Niemandsland auf dem Weg zum Stuart Highway, mit Blick auf die zentral in der Stadt gelegene Kupfer- und Zinkmine. Trotzdem, fuer uns war Mont Isa ein kleines Paradies auf dem Weg Richtung Darwin. Einige Tage lang konnten wir uns am, immerhin vorhandenen, Stadtkern erfreuen, in grossen, gekuehlten Shoppingcentren einkaufen und im Pool der Hitze entfliehen. Zwischen Cairns und hier war auf dem Weg praktisch keine Groessere Stadt mehr, auf immerhin 1500 km. Irgendwann freut man sich dann wirklich wieder ueber vernueftige Einkaufsmoeglichkeiten. Jedem, der meint ein bisschen Hitze waere wohl nicht so schlimm, kann ich nur empfehlen es selbst mal DSC02219DSC02217auszuprobieren. Der Anfang der Regenzeit steht in dieser Gegend kurz bevor und dadurch wird das Klima ziemlich unertraeglich. 35-37 Grad erwarteten uns im Schnitt in Isa, dazu eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit. Die Tage schleppen sich dahin, man wartet auf die kuehlende Abenderfrischung, die mit dem Untergang der Sonne eintritt. Ahhhhhhh. Der Pool war unsere Heimat. Ziemlich angekotzt vom Wetter haben wir uns Richtung Three Ways, der T-Kreuzung, an der man entweder Richtung Sueden oder in den Norden weiterreist, aufgemacht. Die Fahrt ist dann auch unglaublich eintoenig, was aber einfach in der Natur der Sache liegt. 700 km gradeaus durch die totale Steppe, garniert hoechstens mit toten Kuehen und Kangaroos, sind einfach nicht spannend, egal wie man es dreht und wendet. Trotzdem, gesehen haben muss man den Outback einfach. Irgendwie total faszinierend, unberuehrt und weit. Nicht annaehernd so gefaehrlich wie man es vermutet haette. Jedem, der sich auf den Weg macht, kann man nur einen Tip geben. Nehmt genug Wasser (trinken = gut) und, vor allem, viel Sprit mit, gerne in zusaetzlichen Behaeltern. Warum? DSC02220 Weil die Spritpreise im Outback einfach unglaublich unverschaemt sind. In den Staedten der Ostkueste zahlt man, nur mal so zum Vergleich, um die 1.20 $ / Liter, unser trauriger Rekord waren 1.79 $ im Roadhouse Barkley Homestaed. Tanken macht dann einfach keinen Spass mehr. Aber, da muss man wohl durch. Nach knapp 4 Wochen im Outback haben wir uns dann schliesslcih in Tennant Creek (suedlich von Three Ways) gefragt, ob es uns wirklich wichtig ist, Darwin in dieser Hitze zu erreichen, oder ob wir einfach Richtung Sueden reisen sollen. Die Entscheidung fiel nicht leicht, wir haben sie trotzdem getroffen. Wir fahren Richtung Sueden, haben Regs Mums Flug umgebucht und werden sie in Adelaide ins Flugzeug setzen. Damit werden wir Anfang Oktober wieder im kuehleren Sueden sein und uns des Fruehlings erfreuen. Mit angenehmeren Temperaturen. Yeah! Wir freuen uns!

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Burning hell

FeuerFeuerrrr!Australien ist sicher. Meistens jedenfalls. Wir ignorieren grade bewusst alle toedlichen Tierarten und konzentrieren uns auf den gewoehnlichen Alltag in Down Under. Leben ist hier genauso einfach wie ueberall, von einem halbwegs demokratischen Land ausgehend. Das bezieht uebrigens auch bewusst Deutschland mit ein. Allerdings warten hier andere Gefahren auf den unbedarften Reisenden. Eine dieser Gefahren ist, oft und gerne im Zusammenhang vieler Ungluecke erwaehnt, Feuer! Dies ist die, gluecklicherweise glimpfliche, Zusammenfassung eines anfangs ruhigen Abends. Die Protagonisten (Wir) sitzen relativ gemuetlich und, in Anbetracht der fortschreitenden Zeit, etwas muede in ihren Stuehlen, als Regs Mum dezent darauf hinweist, dass, in knapp 50 Meter Entfernung, Teile des Campingplatzes in Feuer stehen. Tada! Traditionell sind solche Aussagen eher mit Misstrauen zu begegnen, in diesem Fall nahmen wir sie ernst. Unsere kleine Zeltstadt lag relativ beschaulich am, wie kundige Ortsansaessige vermerkten, bis Weihnachten trockenen Fluesschen, und zusaetzlich kaum einen Steinwurf weg vom Feuer. Schliesslich passierte alles sehr schnell und aeusserst organisiert. Regs Mum hielt bis auf weiteres die Position, tief eingesackt im Campingstuhl des Vertrauens und irgendwie ueberrascht durch die eigene Aussage. Reg+Sme hingegen spurteten in Richtung des Infernos, sich einen Blick direkt am Ort des Feuerwehr!!!! Rescue!!Helden rauschen anGeschehens machend. Die Ereignisse ueberschlugen sich. Reg schreit “Ich informieren den Landlord!” und verschwand in Richtung Office, Sme erwidert “Ich rette die Handtuecher und die Zelte”. Ein wilder Spurt in unterschiedliche Richtungen trennt beide. Sme rettet die Handtuecher waehrend Regs Mum den Wein im Wagen verstaut und auf die zuegige Evakuierung wartet, die nicht eintritt. Dann: Sme spurtet zum Feuerloescher, schaetzt die Sitaution richtig ein und laesst ihn mangels Performance, schlicht und einfach, haengen. Manchmal hat man keine Chance, manche Feuer sind einfach zu gross. Die Aussage steht, gescheiterte Helden reden sich immer raus. Reg hingegen hat den Landlord vom, vermutlich wohlverdienten, Abendessen getrennt und sprintet im Duo Richtung Ort des Geschehens. Waehrenddessen schlagen die Flammen hoeher, der Brandherd breitet sich rasant aus. Vor 2 Minuten einem kleinen Lagerfeuer gleich, brennt nun eine ansehnliche Flaeche des Hanges. Andere Camper rufen die Feuerwehr, Sme begleitet mit einem Ohr ein Telefonat. Die Hotline: “…von wo rufen sie an? Nein, nein, welcher Staat?”…”Aehm, Queensland?”…”Moment, ich verbinde…!” Fantastisch. Besser koennte es in Deutschland auch nicht laufen. Egal, der Landlord kommt schliesslich an, sichtlich irritiert und doch gut organisiert. Australier haben, vermutlich im Fall der meisten Katastrophen, die Ruhe weg. Helden bei der ArbeitAutoEin Geistesblitz hat ihn im vollen Lauf veranlasst, einen Wasserschlach zu greifen und diesen, zur Rettung aller Gaeste des Platzes, schliesslich und endlich, ins Feuer zu halten. Dies geschieht in kuerzester Zeit und trotzdem, im Nachhinein, irgendwie in Zeitlupe. Spannung regiert die Situation, alle Augen sind auf den Landlord gerichtet. Wasser spritzt ins Gebuesch, einer billigen Filmszene gleich. Der Akteur wirkt in seinem Nachthemd unglaublich komisch und doch souveraen. Denjenigen, der den Schlauch haelt, stilisiert man gerne zum Helden. So auch wir. Anfangs. Bis klar wurde, dass manches Feuer doch nicht so einfach zu loeschen ist. So auch dieses. Erfahrung und, vor allem, ein verdammt dicker Schlauch, waere noetiger als alles andere. Aktionismus und die Faehigkeit eines, bestenfalls hobbymaessigen, Amateurfeuerwehrmanns sind immer schoen anzusehen, benoetigt waren hier aber Profis. Und 3 Minuten nach dem holprigen Anruf erscheinen sie: “Queensland Fire + Rescue”, die Helden der Stunde, die faehigsten der Faehigen. Sie sind da! Von weitem hoert man sie anrasen, Blaulicht, Sirene, quietschender Stop. Fuer die Gefahr geborene Helden springen vom Wagen, die Rettung beginnt. Wir freuen uns. Danach geht alles ganz schnell. Profis bei der Arbeit zu beobachten ist eine Wonne, gekonnt wird der Wasserstrahl grossflaechig auf den Brand gelenkt, geschulte Augen beobachten den Funkenflug und nach …….!…kuerzester Zeit ist alles vorbei. Wir sind gerettet! Die Gefahr ist gebannt, Glueckseligkeit und Freude stellt sich ein. Die Feuerwehrmaenner und Frauen hingegen bleiben gelassen. Ein Feuer unter vielen, eine Eintagsfliege im harten Alltag, nichts Besonderes und vielleicht doch, am Ende der getanen Arbeit, ein schoenes, erfolgreiches Gefuehl? Wir werden es nie erfahren. Genauso schnell wie sie anrauschten, verlassen uns die guten Seelen, die Retter, die Unterbezahlten, die Mittelklasseheros wieder. Dank ist nicht ihr Antrieb…Feuer will bekaempft sein. So einfach ist das. Wir bedanken uns virtuell und sacken wieder in die Campingstuehle. Wahnsinn. Wenn ich gross bin, werde ich auch Feuerwehrmann…oder so.

;-)

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Verlieren, aber richtig

Blick vom Roadhouse…Manchmal kommt alles ganz anders als man denkt: Ca. 44.000 v. Chr. besiedeln Aborigines Australien. 8000 v. Chr. trennt sich, auf wunderbare Weise,  Tasmanien von Australien ab. Im Jahr 1600 kommen Hollaender in Westaustralien + Cape York an und finden Australien relativ aetzend. Trotzdem kartografieren sie die Westkueste und reisen ziemlich unbegeistert ab. 1770 ist Captain Cook am Start und findet die Ostkueste Australiens sehr gelungen. Man behaelt das Land erstmal, pro forma. Die Franzosen kommen 20 Minuten spaeter an und reisen gezwungenermassen ab. Boef! 1788 besiedeln die ersten Strafgefangenen Sydney Harbour. Dann kommts: 1861 scheitern Burke und Wills beim Versuch Australien zu durchqueren und sterben jaemmerlich in der Wildnis. Nicht, dass sie es nicht ernsthaft versucht haetten. Sie haben! Doch, wie so oft im Leben, klappts halt manchmal einfach nicht. In Gedenken an die gescheiterten Helden, erinnert das Burke&Wills Roadhouse, ziemlich genau mittig auf dem Weg zwischen Normanton und Cluncurry an ihren Versuch. Nicht viel mehr als eine Tankstelle im Nirgendwo, ist es doch der ideale Ort um einfach mal anzuhalten und die Beine zu vertreten. Vor allem deswegen, weil auf dem Weg dorthin nicht viel mehr als Outback, To be or not to beRoadtrainNiemandsland, schlechte Strasse und ein bisschen Vegatation ist. Mehr aber nicht. Wir zaehlten 4 Autos auf dem Weg dorthin, auf immerhin 200 km am Stueck. Anders ausgedrueckt: Das Burke&Wills Roadhouse kann noch so einsam irgendwo in der Pampa liegen…wer in diese Richtung faehrt, wird dort halten. Weil es ist das einzige Zeichen irgendeines Lebens mitten im Nichts ist. Wahnsinn. Die Strasse dorthin ist relativ gediegen, oft zweispurig und meistens frei von irgendwelchen Kuehen und anderem grossen Getier. Trotzdem, der Weg ist spannend! Merke: Roadtrains, vor allem im Format “Oversize”, sollte man aus dem Weg gehen, sie sind einfach staerker, sollte man es drauf anlegen. Wer ausserdem glaubt, ein bisschen Radioempfang koennte die Fahrt versuessen, liegt falsch. Keine Zivilisation, kein Radio. So einfach ist das. Im Roadhouse selbst gibt es nichts von Belang, der Kaffee (Instant, zum selbstanruehren) kostet dafuer nur 1 $. Top! Tanken geht auch locker von der Hand, der Tankwart im hohen Rentenalter hilft gerne. Das wars. Wir reisen weiter. Vor uns liegt genau dasselbe, naemlich Nichts, Niemandsland, Steppe, einzelne Baueme, einige Greifvoegel und viel mehr nicht. Aber, wer Glueck hat, sieht einen Bunyip. Zwar wurde das letzte Bunyip 1850 amtlich Mount Isas KumpelCloncurryvermerkt gesichtet, das heisst aber nicht, dass es nicht mehr existiert, geschweige denn niemals existiert hat. Vielleicht versteckt es sich einfach nur verdammt gut. Info des Tages: Ein Bunyip ist ein zotteliges, einaeugiges Monster, dass sich gerne an Fluessen und Seen herumtreibt. Weisse Siedler haben es in ferner Zeit oefter mal gesehen, urspruenglich ist es ein Wassergeist der Aborigines, der in vielen Schoepfungsmythen vorkommt und dort offensichtlich den Weg in die realitaet geschafft hat.  Heutzutage taucht der Bunyip oft in australischen Kinderbuechern auf…er frisst wohl am liebsten kleine Kinder, die sich nachts aus dem Bett schleichen. Scheusslich, und doch moeglicherweise wahr. Auch wenn wir uns wirklich angestrengt haben eins, oder ein ganzes Rudel zu entdecken, nein, wir haben keins gefunden.

Wie dem auch sei, die Strasse vom Burke&Wills Roadhouse endet in Cloncurry, einem netten, aber unbedeutenden Staedtchen, 120 km vor dem Minenoertchen Mount Isa, wo wir uns jetzt grade befinden. 20.000 Menschen leben hier und freuen sich ueber jeden Tag, an dem kein Bunyip ihren Weg kreuzt.

HeissssssEin weiteres Problem hat sich auf dem Weg nach Mount Isa herauskristalisiert. Vielleicht haben wir die Tragweite der Problematik nicht richtig eingeschaetzt, als wir uns auf kuehste Weise, die Wetterlage voellig ignorierend, auf den Weg in die Mitte Australiens gewagt haben: Es ist waermer, als angenommen. Vielleicht ist ‘warm’ auch nicht der richtige Ausdruck. Es ist heiss, heiss, HEISS!!! Nicht so, wie man es aus dem “Sommer” Deutschlands einst kannte. Nein, es ist verdammt heiss, und, es ist erst der Anfang, da im Moment grade Fruehling herscht. Uns Mitteleuropaeern macht die Hitze definitiv mehr aus, als angenommen. Ab Mittags kann man einfach nur mit haengender Zunge reglos herumsitzen, wartend auf dem Abend und der damit einkehrenden Kuehle. Vielleicht gewoehnen wir uns noch daran, vielleicht auch nicht. Highlight des Tages ist leider zurzeit der Besuch im klimatisierten Shopingcenter. Komisch, das hier grade geschrieben zu lesen…

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Savannah Way, Cairns –> Karumba

AthertonWhere are weDie Aussenstellen der Zivilisation in Australien zu verlassen geht immer sehr schnell. Knapp 6 Monate nach unsere Ankunft und rund 10.000 gefahrerenen Kilometern spaeter, verlassen wir die Ostkueste. Irgendwie muss es ja weiter gehen und unser Trip geht jetzt Richtung Darwin. 3000 km von Cairns entfernt, durch Outback, Einoede und das pure und wahre Nichts. Alle Wege fuehren nach Rom, einige wenige nach Darwin. Wir waehlen fuer den Start den Savannah Way, eine “Developmental Road”, der seinem Namen alle Ehre macht und uns zuerst einmal nach Atherton bringt. Gelegen auf den Tablelands, der Bergkette hinter der Kueste, erfreut es vor allem erstmal mit einem Hoehenanstieg von knapp 1000 Metern. Eine windige Strasse bringt uns nach einer Stunde zum Ziel. Das Hochland ist ein krasser Gegensatz zum gewohnten Kuestenbild…fruchtbar, feucht, leichter Topas!!!Developmental RoadRegenwald und vor allem, etwas kaelter. Die Gegend ist sehr schoen, wenn man die Eifel kennt, wird man sich hier direkt wohl fuehlen. Wir bleiben nicht lange, da wir weiter wollen. Der Outback ruft und wir folgen. Am naechsten Tag geht es rund 350 km weiter Richtung Mount Surprise, ein 64 Seelendorf, in dem wir froehlich und ein wenig erschoepft wieder mal nach wertvollen Steinen schuerfen. Der Eimer Dreck kostet hier nur 7 $ und wir finden tatsaechlich wieder etwas: Diesmal gibt es Topas. Schoene, klare Steine, die man diesmal nicht durch auswaschen findet, sondern praktisch einfach so. An der glatten Oberflaeche bleibt kein Dreck haengen und so sehen die gefundenen Steine (gefunden im Wert von 15 $) so aus, als ob der Hausherr der Schuerfstaette sie einfach im Eimern plaziert haette. Hat er nach eigenem Bekunden aber nicht. Spannend.

Georgetown, nochmal 100 km weiter, ist der Ort der Wahl, wenn es um Uebernachtungsmoeglichkeiten geht. 300 Menschen fristen hier einem sehr abgeschiedenen Dasein und begluecken die Reisenden mit nicht viel mehr als einer Einkaufmoeglichkeit, einer Tankstelle, einem Pub und 2 Caravanparks. Wir bleiben ueber Nacht und freuen uns, es endlich wieder nachts warm zu haben. Am Abend ein In Richtung KarumbaRoad TrainsHighlight: Ein deutsche Reisegruppe von 18 Leuten, verteilt auf 2 Autos (!) faellt ein und bittet um ein Nachtlager. Dermassen schlecht organisiert, ohne Lebensmittel und Licht, dass sich der Campingplatzbesitzer genoetigt sah, die Polizei einzuschalten. Vor allem, weil 9 Leute pro Auto doch ein bisschen viel ist. Mmh, wuerde mich mal interessieren, wie sie da wieder weg kommen. Der naechste Morgen schmeisst uns gegen 07.00 Uhr aus dem Bett und wir reisen Richtung Karumba, ein “Geheimtip” auf dem Savanah Way, direkt am “Gulf of Carpenteria”. Hier gibt es auch nicht viel mehr als ein paar Shops und trotzdem ist es irgendwie schoen, Zivilisation und Menschenhorden (haha) hinter sich zu lassen. Langsam begreift man, warum Australien so faszinierend ist. Innerhalb kuerzester Zeit kann man sich von einem einigermassen gutausgebauten Oertchen in das totale Nichts begeben. Und das sind wir grade. Am Arsch der Welt. Nun aber wirklich. Karumba ist sicherlich nicht soviel Geheimtip, wie man es erzaehlt bekommen hat, isgesamt ist es aber trotzdem gut hier zu sein. Vor allem, weil es einfach schoen ruhig und mitten in der Natur ist. Ach ja, und wieder mal am Meer. Unser Campingplatz liegt zusaetzlich so nah am Outback, dass Kangoroos, Froesche und allerlei anderes Getier nachts ums Zelt rumspringen, was definitiv angenehmer ist, als alles, was einem waehrend der Fahrt vor den Wagen springen moechte. Krokodile!!!Shops, hahahaaaaaaaKangaroos sind nachtaktiv und somit tagsueber nicht so schrecklich gefaehrlich. Kuehe standen dafuer auf dem gesamten Weg praktisch hinter jeder Kuppe und warteten nur darauf umgefahren zu werden. Und wenn ich eins wirklich nicht vorhab, dann ist es eine 800 kg Kuh auf der Windschutzscheibe mitzuschleifen. Bislang hat es auch geklappt.

Ach ja, wir haben selbstverstaendlich keinen Handyempfang und werden vermutlich Donnerstag in Mount Isa erst wieder welchen haben. Also, liebe Familie und Freunde, keine Angst, wir leben noch, auch wenn ihr uns nicht erreichen koennt.

Viele Gruesse aus dem Nichts, Euer Wir.

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Gruppendynamisches Schnorchelerlebnis, inkl. Beautycontest

…FischeNachdem wir im Norden hinter Cairns festgestellt haben, dass Schnorcheln dort einfach unglaublich teuer ist, haben wir uns dazu hinreissen lassen, zurueck nach Cairns zu reisen. Irgendwie sowieso auf dem Weg Richtung Westen gelegen (hae?), war das die einzige sinnvolle Entscheidung. Cairns to be, wieder mal. Jedem, der Australien bereist hat, wird aufgefallen sein, dass es das Great Barrier Reef gibt. Unglaublich lang, schoen und so dermassen im Weg, dass man ab Brisbane praktisch nicht mehr richtig surfen kann, weil es weit draussen im Meer die Wellen bricht und diese somit einfach nicht mehr so wunderbar am Strand anrollen. Das Hassobjekt aller Surfer sozusagen. Wir wollten dort Schnorcheln und haben uns auf die Suche nach einem Anbieter dieser sogenannten Touristentagesausfluege gemacht. Die zahllosen Infoschalter in Cairns haben wir bisher weitlaeufig gemieden, jetzt gab es keine andere Moeglichkeit mehr. Reg stuerzte sich todesmutig ins Getuemmel und fand bei einer netten Asiatin ein preistechnisch sehr ansprechendes Angebot: Den ganzen Tag mit einem huebschen Schiff auf dem Wasser, Schnorcheln an 2 verschiedenen Lokationen, Mittagessen und abends ein Glas Wein mit Kaese. Preis: 60 $ / Person. Ok! Beim buchen gibt es den ersten Schock, die Riffgebuehr kostet nochmal 15 $, kein Problem, die nette Damen gibt uns laechelnd einen grosszuegigen Discount und wir kommen somit auf 63 $, prima. An DeckDas SchiffGesagt, gebucht. Wir wundern uns trotzdem, ob es weitere Haken gibt. Abwarten. Freitags morgen geht’s los, das Schiff faehrt um 8 Uhr ab. Als wir kurz vorher einchecken, sind wir nicht alleine. Rund 70 andere Traveller, Reisende und Urlauber quetschen sich bereits auf allen Decks. Wir freuen uns trotzdem, ergattern, fuer den Start, einen schoene Platz drinnen und geniessen den Start der Reise. 2 Stunden dauert die Fahrt bis zum ersten Schnorchelspot, wir trinken Kaffee, rauchen viel und werden ein wenig nervoes. Schliesslich hat man uns in der Vergangenheit vor jeder Art von Wasserkontakt gewarnt.

Die Fahrt ist dann auch sehr relaxed, die Maedchen sonnen sich und verfallen direkt in den Wettbewerbsmodus um die Gunst der meisten Blicke. Schoenheit ist immer geschmacksache, ich konzentriere mich lieber aufs wesentliche. Das Rennen um die groessten Brueste ist schnell entschieden. Miss “Brauner-Bikini-mitten-auf-dem-Deck-liegend” hat gewonnen. Viel Silikon hat geholfen, spannend ist jetzt, ob das als Rettungsring benutzt werden kann. Wir werden sehen.

BeautycontestIm WasserGruppendynamisch sind diese Tourireisen immer sehr interessant, man versucht sich schnell mit den Leuten zu arangieren, die einem sympatisch sind und kommt dann auch sehr schnell ins Gespraech. Die anderen Teilnehmer werden bis auf weiteres ignoriert. Ega, die Crew gibt nach einer halben Stunde auf See ein Sicherheitsbriefing und verkuendet, dass wir uns keine Sorgen machen muessen. Sie rechnen nicht damit, dass das Schiff untergeht, falls doch wuerde es der schoenste Untergang unseres Lebens werden. Bier wird zuerst geretten, dann die huebschen Frauen und ganz zum Schlus die Knaben. Die Ansprache war tatsaechlich recht lustig, irgendwie stellt sich schnell ein wohliges Gefuehl ein, wenn die Crew Spass hat und den verbreitet.

Das erste Riff ist schnell erreicht, erste Konflikte unfreundlicher Teilnehmer belustigt verfolgt und dann geht’s auch schon los. 40 km vor der Kueste schmeissen sich die ersten Schnorchelfreunde ins Meer. Gewagt, gewagt. Meiner Meinung nach sollte es hier Riffhaie, Krokodile, Rochen, giftige Fisch, Seeschlangen und den herumgeisternden Kaptain Ahab geben, aber, wenn interessierts? Wenn alle ins Wasser springen, mach ichs auch. Zaeck! Ein Lemming unter vielen. Nachdem der erste Kaelteschock vorbei ist und ich wegen der Wellen in kurzer Abfolge durch den Schnorchel Salzwasser inhaliert habe, geht es besser. Nach einigen geschickten Schwimmzuegen erreiche ich das Riff und kann in voller Farbenpracht geniessen, was schon auf den Bildern wunderschoen aussah. Das Great Barrier Reef und seine phantastische Farbenpracht. Und, es ist wirklich schoen. Was ein Erlebnis! Ich fassse das Gefuehl nochmal zusammen: Reichlich Kilomter Captain M.Crew at its bestvor der Kueste treibe ich mit dem Arsch kurz unter der Wasserobeflaeche und dem Gesicht Richtung Riff im Meer. Fische schwimmen an mir vorbei, Korallen warten darauf begutachtet zu werden und Klippen wollen umschwommen sein. Wahnsinn. Nach 1 Stunde, mittlerweile gut durchgekuehl, erklingt die Pfeife der Crew und wir muessen zurueck an Bord. Nach dem abzaehlen und der totalen Zufriedenheit des Erlebten geht’s weiter. Das naechste Riff wartet schon, wie jeden Tag. Wir erreichen es schnell, ein weiterer Sprung ins kuehle Nass endet im selben, wunderschoenen Gefuehl: Freiheit und Glueck. Irgendwann ist hier auch hier die Zeit um. Wir reisen zurueck nach Cairns, gluecklich, ausgepowert und total zufrieden, dass wir wirklich Schnorcheln waren. Der gut-aussehen-Contest an Deck geht in die letzte Runde, der Sieger ist immer noch ungewiss. Ich stehe an Deck, trinke mein Glas Wein und erfreue mich an einer weiteren selbstgedrehten Zigarette.

Das Fazit ist klar: Es war ein extrem schoener Tag auf dem Meer, das Geld war sehr gut investiert und, da wir die Ostkueste nun verlassen werden, ein perfekter Absschluss dieses Teils Australiens. Fest steht, zum Great Barrier Reef kommen wir wieder. Irgendwann bestimmt. Ach ja, die Bilder der Unterwasserkamera reichen wir nach, sobald wir sie digitalisiert haben. Bis spaeter, Ciao, Tschuess und Goodbye. Wir!

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Gefaehrliches Wasser…

……Australiens Hauptproblem ist komischerweise Wasser. Obwohl es rundherum reichlich davon gibt, ist es in vielen Ballungsgebieten nur sehr knapp vorhanden. Vor allem an der dicht besiedelten Kueste rund um Brisbane fiel es extrem auf. Schilder, die dezent, aber deutlich, darauf hinweisen, dass jeder, der laenger als 3 Minuten duscht, eigentlich erschossen gehoert. Einige Campingplaetze bitten um Mithilfe und fordern dazu auf Langduscher zu denunzieren. Die letzten Jahre waren offensichtlich so wahnsinnig trocken, dass es vielerorts mittlerweile zu ernsthaften Problemen fuehrt. Brisbane zum Beispiel hat echte Probleme, die Stadt ist aeusserst trocken und zurzeit brauchte man eine Genehmigung der Stadt, wenn man den Rasenstreifen vor seinem Geschaeft vor dem sicheren Verbrennungstod retten moechte und waessern will. Ohne Genehmigung ist es streng verboten und wird mit hohen Strafen verfolgt. Ist also vermutlich noch schlimmer, als Raubkopien herzustellen. Andere Laender, andere Sitten.

……Aber, wenn man schlicht und einfach vomn der gesamten Problemtaik absieht und sich wieder, wie es sich fuer echte Traveller gehoert, auf seine Kernkompetenz – naemlich am Strand rumliegen – konzentriert, faellt auf, dass es ziemliche Unterschiede bei der Qualitaet der Straende und der Art, wie man im Meer umkommen kann, gibt. Waehrend im Sueden eher Haieattacken und starke Stroemungen den unerfahrenen Reisenden in seine Grenzen weist, bietet der Norden der Ostkueste noch ein paar ganz andere Besonderheiten, die vom Local in jedem beliebigen Kuestenort gerne zum Besten gegeben werden. Die kompletteste Zusammenfassung der Gefahren habe ich heute in einem kleinen Take-Away – Laden gehoert, als ich fragte, ob es ungefaehrlich sei schwimmen zu gehen. Die Frage reizt scheinbar jeden Australier und seine Antwort wird dementsprechend umfangreich ausfallen. Also, wir befinden uns am Newell Beach, 4 km hinter Mossman, was wiederum knapp 20 km von Port Douglas entfernt liegt und wieder als Aussenposten der Zivilisation bezeichnet werden kann. Newell Beach naemlich ist am Arsch der Welt. Die Frage ob das Schwimmen im Meer ungefaehrlich ist, wird jeder befragte Australier aufgrund ziemlich bescheuerter Gesetzte immer mit einem klaren ……“NEIN” beantworten. Tatsaechlich ist ein Gesetz so anwendbar, dass wenn ich ein “Ja” auf dieselbe Frage bekaeme und daraufhin im Wasser umkaeme, meine Hinterbliebenen den Beantworter der Frage schlicht und einfach in den Ruim klagen koennten. Die Begruendung ist dabei einfach: Er hat behauptet, es sei sicher, also uebernahm er Verantwortung fuer mich. In Deutschland zum Glueck undenkbar. Die Leutchen sollen ruhig weiterhin fuer sich selbst denken. Zurueck zu meiner Frage am Newell Beach…die Antwort der netten, rundlichen Dame im Shop war: “Schwimmen in Newell ist sicherlich nicht so gefaehrlich wie andersowo, wenn man mal davon absieht, dass Steve Irvine [der Crocodile – Irvine] letztes Jahr auf dem Weg zur Insel dort drueben [zeigend] von einem Rochen aufgespiesst wurde und starb. Die Salties [Salzwasserkrokodile] tummeln sich hier am Strand und versuchen von einem Fluss zum naechsten zu kommen, ausserdem ist die Stroemung relativ stark und zieht Richtung der unter der Wasseroberflaeche liegenden Riffe hin. Zurzeit gibt es zwar keine Stinger [toedliche Quallen], aber man weis ja nie. Die Saison faengt ……schliesslich bald an. Naja, und denk bitte an die Seeschlangen, die hier oefters auftauchen. Insgesamt kann ich nur davon abraten, hier schwimmen zu gehen, andererseits gibt es einige Locals [wahnsinnige Ortsansaessige], die regelmaessig schwimmen gehen.” Die Antwort sass. Auf meine naechste Frage, ob sie ab und an mal die Fuesse ins Wasser stecken wuerde, schaute sie mich nur laechelnd an und sagte “Nein, nie, ich bin doch nicht verrueckt.” Gut, dann nicht. Meine Idee, schimmen zu gehen habe ich begraben und sass eine weitere halbe Stunde im Sand, vorbereitet, jederzeit von irgendeinem toedlichen Tier umgebracht zu werden. Der Strand sah vorher eigentlich ganz nett aus, nach dem Gespraech hatte er irgendwie ein bisschen seiner Leichtigkeit verloren. Komisch. Viel Spass jedem, der ins Wasser geht…im Sueden ist es recht unproblematisch, Haie hin oder her. Im Norden rate ich allerdings dringend, einfach mal ein paar Locals zu fragen. Danach hat man meist eh keine Lust mehr, dafuer wieder ein paar nette Geschichten auf Lager…;-)

Ach ja, Kangaroos sind meistens ungefaehrlich…

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Halbzeit!

Halbzeit!Heute ist es soweit!

Wir haben die Haelfte der Zeit in Australien hinter- und noch weitere 172 Tage vor uns. Taraaaaaaaaa + Freu!!!!! Viele Gruesse an alle lieben Menschen, die froehlich mitlesen und uns nicht vergessen haben. Schoen, das. Wir haben euch lieb!

Bis spaeter, Wir!

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Lesen, aus Buechern

…BuecherFrueher sind die Menschen diesem Vernuegen vermutlich oefter und mit mehr Leidenschaft nachgegangen. Das ist jedenfalls das Gefuehl, das wir im Laufe der Zeit entwickelt haben. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass man irgendwann mal mehr Zeit hatte. Die haben wir jetzt. Worum geht’s? Gemeint ist das klassische und gemeine Lesen in Buechern. Gedruckt auf Zellstoff, gewonnen aus toten Baeumen und mit mehr oder weniger nachhaltigem Hintergrund und Inhalt.

Lesen ist fuer uns hier endlich wieder eine echte Beschaeftigung geworden. Eine, die beruhigt und den Geist anregt. Frueher war Zeit meistens der Hinderungsgrund um der Lektuere eines guten Buches nachzugehen. Der Fenrseher tat dann das Uebrige und unterhielt uns wesentlich einfacher und schneller mit leider meist zweifelhaftem Vergnuegen. Das ist nun vorbei, da wir, mangels Zugang zum ‘Fernsehen’, einfach nicht in die Versuchung kommen koennen. Ja, wir geben zu, wir lesen viel. Und, wir geniessen es!

……Viele Gruesse an dieser Stelle an die Grossmutter (genannt: Mutti!), die vielleicht in diesem Moment stolz ist und moeglicherweise das Gefuehl hat, das doch noch was aus uns wird. Wir essen naemlich zusaetzlich auch viel und regelmaessig, daher gibt es also keinen Grund zur Sorge!

;-)

Die Buecher, die man grade gelesen hat und die auch noch Spass gemacht haben, empfiehlt man gerne weiter. Daher folgt nun ein kurzer, aber moeglichweise langweiliger (vielleicht auch nicht) Abriss einiger weniger, guter Buecher und Autoren. Empfehlen kann man ohne groessere Probleme Bill Bryson. Vermutlich jedes Buch von ihm, in unserem Fall aber einfach “Down Under”. Interessant im Beseonderen deswegen, weil es um Australien geht und im Allgemeinen, weil es lustig ist. Erzaehlt wird aus einigen seiner Reisen durch Australien, was vermutlich deswegen so spannend ist, weil er einfach total unbefangen auf bestimmte typisch australische Besonderheiten eingeht und zwar sehr konsequent. Lustig und bescheuert. So wie es sein soll. Es macht Spass seine Erlebnisse zu verdauen und sollte als Lektuere fuer den angehenden Australienreisenden in Betracht gezogen werden. Am Ende weis man, womit man in Australien zu rechnen hat und dass alles ganz anders ist, als das deutsche Fernsehen einem weismachen moechte. So schnell stirbt man naemlich nicht!

……Paulo Coelho darf auch im Gepaeck nicht fehlen. Das “Handbuch des Kriegers des Lichts” versorgt mit guten Hinweisen, wie man mit Menschen aller Art umzugehen hat und verhilft meist zu Seelenfrieden. Aber: Nicht nur auf Reisen, sondern generell. Einzelne, kurze Geschichten verhelfen zum Nachdenken ueber Erlebtes und das, was noch kommt. Kein Stueck lustig, dafuer als Ratgeber und Nachdenklichkeitsmacher anwendbar. Gutes Buch! Stephen Fry, Ben Elton und John Preston werfe ich nun in einen Topf, lehne mich damit extrem weit aus dem Fenster und empfehle einfach alle ihrer gelesenen Buecher. Damit verspiele ich jegliche Moeglichkeit irgendwann einmal Literaturkritiker zu werden. Egal. Sie sind lustig, sarkastisch, teilweise spannend und die, die ich las, einfach nur gut. Bitte lesen. “Doctor Shivago”, Klassiker der russischen Literatur und definitiv verdammt gut, habe ich abgebrochen. Es war einfach zu undurchschaubar und nervig der Handlung auf Englisch zu folgen. Wer jetzt meint, mein Englisch waere wohl doch noch ausbaufaehig, soll es selbst mal wagen und sich durchquaelen um nachher Recht zu behalten. Mir war es einfach zu anstrengend…ich bin schliesslich im Urlaub und nicht in der Uni. Zaeck. Schoen zu lesen war definitiv Kiefers “…Dschingis Khan”, eine interessante Erzaehlung einer seiner Wanderreisen durch die Mongolei. Als Reiselektuere deswegen auch so gut, weil einem schnell das Gefuehl gegeben wird, dass alles noch viel schlimmer kommen koennte. Im uebrigen kommt er aus Bad Muenstereifel, was ihn deswegen schon ins absolut Wichtige befoerdert. Ach ja, es ist gut geschrieben. James Patterson ueberzeugt immer mal wieder mit spannenden …Geschichten rund um den Polizisten Alex Cross und seinen Kollegen Simpson. Spannend, moerderisch und ziemlich eingaengig geschrieben, hat Patterson mittlerweile den x-hundertsten Roman abgegeben und wird wohl nicht zu den qualitativ hochwertigen Autoren zaehlen, trotzdem: Seine Geschichten sind meist gut, spannend und verhelfen zu einigen netten Stunden. Zu guter Letzt darf ich Helen McInnes an Herz legen. Ihre Agentengeschichten, vor allem die aelteren aus den 60ern, sind verdammt spannend und erfreuen. Es passiert viel, man muss immer darauf vorbereitet sein, dass der Hauptakteur doch irgendwann mitten im Buch stirbt und durch einen anderen ersetzt wird. Ihre aeusserst detaillierte Art der Beschreibung von Situationen und Charakteren verhilft zu einigen auesserst anregenden Stunden, garniert wird das Leseerlebnis mit dauernder Abwechslung. Unbedingt mal probieren! Ach ja, und wem Australien einfach nicht genug Kultur bietet: Einfach “Encore Provence” von Peter Mayle lesen. Ein schoeneres Buch ueber die Provence, geschrieben mit ebensoviel Liebe zu Land und Leuten ist wohl schwer zu finden. Und fuer uns Europaeer wird einfach ueber ein Stueck Heimat berichtet. Interessante Geschichte ueber verschrobene Menschen, was will man mehr? Tatsaechlich ist uns in Australien eins klar geworden…Heimat ist da wo man herkommt.

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